Silagequalitäten 2020 auf dem Prüfstand
Um Qualitätspotenziale von Gärfutter besser zu erkennen, organisierten die Fütterungsreferenten der Landeslandwirtschaftskammern im vergangenen Jahr gemeinsam mit den Arbeitskreisen Milchproduktion, Landeskontrollverband (LKV) und dem Futtermittellabor Rosenau LK Niederösterreich) unter Gesamtkoordination der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein LK-Silageprojekt für Gras- und Maissilagen. Über 1.100 Gras- und mehr als 220 Maissilageproben wurden chemisch auf Nährstoffgehalt, Gerüstsubstanzen, Mineralstoffgehalt und Gärqualität analysiert und das Silagemanagement mittels Fragebogen erfasst. Bei Grassilagen wurde zusätzlich die Clostridien-Keimzahl untersucht. Für sechs verschiedene Kategorien wurde eine Silagemeisterschaft ausgetragen, um zu lernen was die Top-Betriebe besser machen.
Aufgrund des Corona-Lockdown wird der Fachtag für die Projektteilnehmer und die Prämierung der besten Silageproduzenten aus Österreich erstmals als Online-Silagefachtag am 6. März 2021 abgehalten. Eine umfangreiche Veröffentlichung der Projektergebnisse erfolgt anlässlich der 48. Viehwirtschaftlichen Fachtagung (https://raumberg-gumpenstein.at/forschung/veranstaltungen.html).
Qualitätspotenziale besser ausschöpfen
Das größte Potenzial bei österreichischen Grassilagen liegt in der Reduktion der Buttersäuregärung, welche 2020 eindeutig zu hoch war. Die Entwicklung von Clostridien ist dafür verantwortlich. Die Beschleunigung der Milchsäuregärung in Verbindung mit einer schnelleren Absenkung des pH-Wertes unter das kritische pH-Niveau wäre anzustreben. Effektiv kann die Gärungsbeschleunigung über Gerüstsubstanzgehalte des Futters unter 490 g NDF/kg TM bzw. unter 310 g ADF/kg TM, Verkürzung der Feldphase (unter 12 Stunden) durch Mähgutaufbereitung, Futteranwelkung über 300 g TM/kg FM, Vermeidung von erdiger Futterverschmutzung (Eisengehalt unter 500 mg/kg TM), sehr kurze Futterlänge (kleiner 5 cm) bei der Ernte, durch professionellen Einsatz von wirksamen flüssigen Silierhilfsmitteln (exakte Verteilung und Dosierung) sowie über ausreichende Verdichtung und sofortige luftdichte Abdeckung erreicht werden.
Maissilagen gelten als leicht vergärbar, haben jedoch den Nachteil eines höheren Verderbrisikos nach Siloöffnung. Die Gärung der Maissilagen verlief 2020 allgemein deutlich intensiver. Kritisch muss die Erhöhung der mittleren Ethanolgehalte auf 16 g/kg TM eingestuft werden, weil Hefen die alkoholische Gärung hervorriefen und Hefen auch großteils für Nacherwärmungen verantwortlich sind. In der Praxis sind zu kurze Gärdauer bis zur Öffnung, Auflockerung bei der Entnahme und zu geringer Vorschub noch weit verbreitet, sodass mit Zunahme der Lufttemperaturen im Frühjahr das Risiko von Verderb durch Nacherwärmung vielfach vorhanden ist.
Maissilagen gelten als leicht vergärbar, haben jedoch den Nachteil eines höheren Verderbrisikos nach Siloöffnung. Die Gärung der Maissilagen verlief 2020 allgemein deutlich intensiver. Kritisch muss die Erhöhung der mittleren Ethanolgehalte auf 16 g/kg TM eingestuft werden, weil Hefen die alkoholische Gärung hervorriefen und Hefen auch großteils für Nacherwärmungen verantwortlich sind. In der Praxis sind zu kurze Gärdauer bis zur Öffnung, Auflockerung bei der Entnahme und zu geringer Vorschub noch weit verbreitet, sodass mit Zunahme der Lufttemperaturen im Frühjahr das Risiko von Verderb durch Nacherwärmung vielfach vorhanden ist.
„Die aktuellen Erkenntnisse dienen Beratung, Lehre und LandwirtInnen, um die qualitative Entwicklung der Betriebe hin zum Siloprofi zu fördern. Top-Silagequalitäten sind das Ergebnis von angeeignetem Fachwissen in Kombination mit konsequenter Arbeit“, zieht Ing. Reinhard Resch, Gesamtkoordinator des LK-Silageprojekts von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, eine realistische Bilanz.
Für Rückfragen:
Ing. Reinhard Resch, HBLFA Raumberg-Gumpenstein
A-8952 Irdning, Raumberg 38
Tel.: 03682/22451-320, E-Mail: reinhard.resch@raumberg-gumpenstein.at
DI Gerald Stögmüller, Futtermittellabor Rosenau und Landwirtschaftskammer NÖ
A-3100 St. Pölten, Wiener Straße 64
Tel.: 05/0259-23601, E-Mail: gerald.stoegmueller@lk-noe.at
Ing. Reinhard Resch, HBLFA Raumberg-Gumpenstein
A-8952 Irdning, Raumberg 38
Tel.: 03682/22451-320, E-Mail: reinhard.resch@raumberg-gumpenstein.at
DI Gerald Stögmüller, Futtermittellabor Rosenau und Landwirtschaftskammer NÖ
A-3100 St. Pölten, Wiener Straße 64
Tel.: 05/0259-23601, E-Mail: gerald.stoegmueller@lk-noe.at